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Sonderbriefmarke für Mutter Teresa

Die Sonderbriefmarke für Mutter Theresa (Bild: BMF/Gassner)

Die Sonderbriefmarke ehrt eine kleine Frau im weißen Sari, die ihr Leben bedingungslos dem Guten gewidmet hat. Mutter Teresa wäre am 26. August 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass veröffentlicht das Bundesministerium der Finanzen zu ihren Ehren eine Briefmarke, gestaltet von Prof. Christof Gassner aus Darmstadt: Das Motiv zeigt ein eindringliches Schwarzweißporträt der weltberühmten Frau und zitiert ihre Worte: „Die Armut wurde nicht von Gott geschaffen. Die haben wir hervorgebracht, ich und du mit unserem Egoismus.“ 

Die Sonderbriefmarke wird heute (10. August 2010) um 12.00 Uhr im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Kirche St. Marien-Liebfrauen in Berlin vorgestellt. S.E. Erzbischof Jean-Claude Périsset, Apostolischer Nuntius, wird zu diesem Anlass eine Festansprache halten. Ab dem 12. August können sie die Briefmarke zu 70 Cent in jeder Poststelle erhalten.

Die Albanerin Agnes Gonxha Bojaxhiu, geboren in Skopje (Mazedonien) wurde weltberühmt wegen ihrer aufopfernden Arbeit als Missionarin in Kalkutta. Sie begann ihre christliche Arbeit 1928 im Loretto-Kloster, Irland, wo sie auch den Ordensnamen Teresa erhielt. Kurze Zeit später machte sie sich auf ihren Weg nach Indien, wo sie in Kalkutta als Lehrerin und später auch als Direktorin an der St. Mary`s Bengali Medium School eingesetzt wurde. 1946, nach ihrer inneren „Berufung in einer Berufung“, entschied sie sich, Mutter für die Ärmsten der Armen zu werden. Sie gründete die Familie der Missionarinnen und Missionare der Nächstenliebe, die sich vor allem um Arme, Kranke, Sterbende, Hungernde, ausgesetzte Säuglinge und Jugendliche und allein stehende Mütter kümmert. Die Gemeinschaft eröffnete Schulen, Entbindungsheime und eine Leprakolonie. 1965 wurde die Familie der Missionarinnen und Missionare der Nächstenliebe zu einer Kongregation des päpstlichen Rechts erklärt und war kurze Zeit später auf der ganzen Welt vertreten – in Afrika, Südamerika, Europa und selbst in kommunistischen Ländern. Am Heiligen Abend 1985 eröffnete die Gemeinschaft ihr erstes Haus für AIDS-Patienten. Für ihre Arbeit zugunsten der Ärmsten der Armen erhielt Mutter Teresa 1979 den Friedensnobelpreis.

Mutter Teresa starb am 5. September 1997 in Kalkutta. Zu ihrem Staatsbegräbnis kamen tausende Trauernde aus der ganzen Welt. Bereits zu ihren Lebzeiten gab es fast 4.000 Schwestern, die in nahezu 600 Gründungen in 123 Ländern arbeiteten. Knapp zwei Jahre nach ihrem Tod und damit ungewöhnlich früh erlaubte Papst Johannes Paul II. die Eröffnung des Selig- und Heiligsprechungsverfahren. Am 19. Oktober 2003 wurde Mutter Teresa selig gesprochen.