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Schick: Der Blick muss sich wieder auf Afrika richten

KNA-Interview mit Erzbischof Dr. Ludwig Schick zur Afrika-Synode

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Afrikaner ermuntert, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Eine nachhaltige Entwicklung des Kontinents sei nur durch die dort lebenden Menschen selbst möglich, sagte Schick der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Erzbischof nimmt in seiner Funktion als Vorsitzender der Kommission «Weltkirche und Mission» der Deutschen Bischofskonferenz an der an diesem Sonntag beginnenden Afrikasynode in Rom teil.

Von der Synode erhofft sich Schick zugleich, dass Afrika wieder stärker ins Blickfeld der Welt gerät. Allerdings sollte nicht nur über Katastrophen und Kriege gesprochen werden. Vielmehr komme es darauf an, dass die afrikanischen Vertreter über sich selbst, über den Reichtum des Kontinents an «intelligenten, dynamischen und zukunftswilligen Menschen» sowie über ihre großen Kulturen sprechen könnten. Bisher hätten immer nur die Europäer, Nordamerikaner und arabischen Völker über Afrika entschieden.

Damit die Versöhnung zwischen den Stämmen und Völkern gelinge, sei der Dialog zwischen den Religionen wichtig, betonte der Erzbischof.

Auch die Kolonialgeschichte müsse aufgearbeitet werden. Die Kirche Afrikas müsse ihre Stärken und Begabungen deutlich machen und das Evangelium als Quelle von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden verkünden. Schick sprach sich weiter dafür aus, Waffenlieferungen aus Europa und Nordamerika nach Afrika gesetzlich zu verbieten.

Zudem müsse der Einsatz von Kindern als Soldaten strikt geächtet werden.

Quelle: KNA