| Pressemeldung | Nr. 123
Europäischer Workshop der Maximilian-Kolbe-Stiftung in Auschwitz
In Auschwitz (Oswiecim) hat auf Einladung der Maximilian-Kolbe-Stiftung ein europäischer Workshop zum Umgang mit der gewaltbelasteten Vergangenheit von Auschwitz und ihren Folgen begonnen. Das Projekt ist ein konkreter Beitrag der katholischen Kirche zu einem konstruktiven Umgang mit der Geschichte. Dabei sollen die Unterschiedlichkeiten des Umgangs mit Auschwitz, die in den verschiedenen europäischen Gesellschaften bestehen, in angemessener Weise zur Sprache gebracht werden.
Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Vorsitzender der deutsch-polnischen Kontaktgruppe der Bischofskonferenzen, sagte, es gehöre unverzichtbar zum Selbstverständnis der Kirche, konstruktiv an der Überwindung von Konflikten und der Schaffung von Versöhnung und Frieden mitzuwirken. Sie lehre den langen Atem, der für den Frieden nötig sei. „ Es ist Aufgabe der Kirche, die Menschen zu ermutigen, sich auf den langen Weg der Versöhnung und des Friedens einzulassen“, betonte Schick. „Gewaltüberwindung erfordert, die Geschichten und Strukturen von Schuld und Gewalt angemessen, offen und konkret zur Sprache zu bringen. Gewalt und Schuld dürfen nicht das letzte Wort haben, sondern müssen durch konkrete Perspektiven überwunden werden.“ So müsse die Kirche lernen, Verantwortung für die Schuld ihrer Glieder zu tragen, Fehler und Versäumnisse einzugestehen. Erzbischof Schick nimmt ab heute an der Tagung teil.
Ziele des Workshops sind: Die Förderung des Verständnisses der Struktur und Komplexität der Auswirkungen von Gewalthandeln sowie von Versöhnungsprozessen durch die Auseinandersetzung mit dem konkreten Fall Auschwitz. Vernetzung der kirchlichen Akteure. Förderung der kirchlichen Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit durch Erfahrungsaustausch. Im Rahmen des Workshops werden sich die Teilnehmer insbesondere auch mit der Rolle der Kirche in den genannten Prozessen befassen.
An der Tagung, die noch bis zum 15. August stattfindet, nehmen 30 Personen aus Polen, Deutschland, Ukraine, Tschechien, Frankreich, Irland, Bosnien, Slowenien, Albanien und Uganda teil.