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Erzbischof Zollitsch in Taizé

„Wir müssen mehr auf die Gemeinsamkeiten zwischen Katholiken und Protestanten achten“

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Erzbischof Robert Zollitsch im Gespräch mit Jugendlichen am 21. August. © KNA-Bild

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat sich für den ökumenischen Dialog ausgesprochen. „Wir müssen mehr auf die Gemeinsamkeiten zwischen Katholiken und Protestanten achten und sollten uns weniger attackieren“, sagte er am Samstagabend in Taizé. Von Freitag bis Sonntag hatte Erzbischof Zollitsch die geistliche Gemeinschaft im französischen Burgund besucht. Auf seinem Programm standen zwei Gottesdienste, Gespräche mit der Bruderschaft und jungen Pilgern aus Deutschland und der ganzen Welt.

Die Übereinstimmungen zwischen Katholiken und Protestanten bezeichnete Zollitsch als „sehr groß“. Gerade deshalb müsse es möglich sein, sich gegenseitig zu bereichern. Zugleich gab der Erzbischof zu bedenken, dass es zur Ökumene auf Dauer keine Alternative gebe.

Während seines Besuchs betonte Zollitsch weiter die „besondere Strahlkraft“ der Pilgerstätte. Besonders junge Christen würden von Taizé angezogen. Hier lernten sie, das Wort Gottes besser zu verstehen und danach zu leben. Die Brüder der Gemeinschaft bestärkten sie dabei und ermutigten sie, sich zu Hause in ihren Kirchengemeinden, Gruppen und Verbänden zu engagieren. Zugleich würdigte Zollitsch die Bedeutung Taizés als geistliches Zentrum. „Ich staune, was Taizé in die Kirche einbringt“, sagte er.

Erst vor wenigen Tagen feierte die Gemeinschaft den 70. Jahrestag ihres Bestehens. Der gebürtige Schweizer Roger Schutz hatte Taizé erstmals im August 1940 besucht. Vier Jahre später gründete er dort eine geistliche Gemeinschaft, die sich eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel zum Ziel setzte. Vor fünf Jahren wurde er von einer vermutlich psychisch kranken Frau durch eine Messerattacke getötet.

Das im Süden Burgunds gelegene Dorf gilt als Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Bruderschaft gehören rund 100 Brüder aus mehr als 25 Ländern an, die aus verschiedenen evangelischen Kirchen und aus der katholischen Kirche stammen.

Quelle: KNA