Arbeitsstab für Flüchtlingsfragen

Angesichts der zunehmenden Zahl von Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, und der damit verbundenen drängenden Fragen für Gesellschaft und Politik hat die Deutsche Bischofskonferenz bei der Herbst-Vollversammlung im September 2015 den Erzbischof von Hamburg, Erzbischof Dr. Stefan Heße, zum „Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen“ ernannt. Die Beauftragung wurde bei den Herbst-Vollversammlungen 2016 und 2021 jeweils für fünf Jahre erneuert.

„Die Fürsorge für Flüchtlinge ist Teil unserer christlichen Identität“, so Erzbischof Heße. Gleichwohl dürfe nicht der Eindruck einer einseitigen Konzentration der Kirche auf den Bereich der Flüchtlingshilfe entstehen. „Unser caritatives Engagement für die vielen Menschen, die an die Ränder unserer Gesellschaft gedrängt werden, setzen wir mit unverminderter Energie fort.“ Auch habe die Kirche stets eine Verantwortung für das gesamtgesellschaftliche Wohl.

Im überdiözesanen Arbeitsstab für Flüchtlingsfragen sind relevante Akteure der kirchlichen Flüchtlingshilfe versammelt: Neben Fachleuten der inländischen und internationalen Flüchtlingshilfe der Caritas gehören dem Arbeitsstab diözesane Migrations- und Flüchtlingsbeauftragte, Vertreter der Ordensgemeinschaften und der katholischen Siedlungswerke sowie Mitarbeiter des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz und des Katholischen Büros in Berlin an. Gemeinsam wird das Ziel verfolgt, das kirchliche Engagement in der Flüchtlingshilfe in den verschiedenen Handlungsfeldern zu begleiten und zu fördern. Zugleich erörtert der Arbeitsstab politische Entwicklungen im Bereich Flucht und Migration und tauscht sich zu kirchenpolitischen Stellungnahmen und Positionen aus.

„Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen.“

(MT 25,35)


Der Arbeitsstab soll vor allem subsidiär, moderierend und koordinierend tätig werden und zugleich als Impulsgeber für neue Aktivitäten der Flüchtlingshilfe fungieren. Außerdem soll der Arbeitsstab für Flüchtlingsfragen die Vernetzung der Akteure verbessern, den effektiven Einsatz von Ressourcen und Kompetenzen überprüfen sowie Grenzen und Schwierigkeiten der kirchlichen Arbeit in den Blick nehmen.

Dem Arbeitsstab gehören neben dem Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen und Vorsitzenden der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße, zurzeit folgende Personen an:

  • Kerstin Düsch-Wehr, juristische Referentin für Aufenthalts- und Flüchtlingspolitik, Bildungspolitik und Strafrecht im Katholischen Büro in Berlin;
  • Diakon Ralf Eger, diözesaner Flüchtlingsbeauftragter im Bistum Augsburg;
  • Daniela Elpers, Stellv. Pressesprecherin im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Klaus Hagedorn, Koordinator der Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln;
  • Sr. M. Scholastika Jurt OP, Generalpriorin der Kongregation der Arenberger Dominikanerinnen in Koblenz;
  • Dr. Alexander Kalbarczyk, Geschäftsführer der Migrationskommission im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Andreas Konen, Leiter der Abteilung Migration der Malteser Werke gGmbH;
  • Gabriel Lenz, Geschäftsführer der Kommission für caritative Fragen im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Michaela Mokry, Referentin für Migration und Flüchtlingsfragen im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas international (CI);
  • Ulrich Pöner, Leiter des Bereichs Weltkirche und Migration im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Dr. Andrea Schlenker, Leiterin des Referats Migration des Deutschen Caritasverbandes;
  • Monika Schwenke, Migrationsbeauftragte des Bistums Magdeburg sowie Abteilungsleiterin Migration und Integration im Diözesan-Caritasverband Magdeburg.
     

Deutsche Bischöfe setzten im September 2015 ein sichtbares Zeichen

Die deutschen Bischöfe haben während ihrer Herbst-Vollversammlung im September 2015 in Fulda mit einem Zitat von Papst Franziskus auf das Schicksal von Flüchtlingen aufmerksam gemacht: „Angesichts der Tragödie zehntausender von Flüchtlingen, die vor dem Tod durch Krieg und Hunger fliehen und zu einem hoffnungsvolleren Leben aufgebrochen sind, ruft uns das Evangelium auf, ja es verlangt geradezu von uns, ‚Nächste‘ der Geringsten und Verlassenen zu sein. Die christliche Hoffnung ist kämpferisch.“

Zum Beginn der Vollversammlung hing an der Mauer Domplatz, Ecke Eduard-Schick-Platz in Fulda ein fünf mal drei Meter großes, weißes Banner, das deutlich macht: Nächstenliebe ist unser Auftrag aus dem Evangelium! Die Aktion wurde getragen von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Bistum Fulda, das immer im Herbst zum Ort der Vollversammlung wird. Außerdem weist das Plakat auf den Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus hin, der in 2015 erstmals von den deutschen Bischöfen verliehen wurde.

Cookie Einstellungen

Wir verwenden Statistik Cookies um zu verstehen, wie Sie mit unserer Webseite interagieren.

Anbieter:

Google

Datenschutz

Matomo

Datenschutz

Diese Cookies sind für den Betrieb der Webseite zwingend erforderlich. Hier werden bspw. Ihre Cookie Einstellungen gespeichert.

Anbieter:

Deutsche Bischofskonferenz

Datenschutz