| Pressemeldung | Nr. 223

Tagung zum Kinder- und Jugendschutz in der katholischen Kirche in Deutschland

„Damit das Lachen bleibt“

Gestern Abend (1. Dezember 2016) ist in Köln eine Tagung zum Kinder- und Jugendschutz der katholischen Kirche in Deutschland zu Ende gegangen, die erstmals in dieser Form und Zusammensetzung veranstaltet wurde. Initiiert wurde sie von der Bischöflichen Arbeitsgruppe für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes, die der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich, leitet. „Das Anliegen unserer Initiative besteht darin, ein Forum anzubieten, in dem Vernetzung und Austausch über die Fragen des Kinder- und Jugendschutzes stattfinden können. Denn dieses Thema ist auf vielfältige Weise bereits fest im Programm der Kirche verankert. Die Tagung sollte helfen, die gute Arbeit, die bereits getan wird, für alle stärker sichtbar und nutzbar zu machen“, so Bischof Ackermann.
 
Die Zusammensetzung des Teilnehmerkreises bildete die große fachliche Kenntnis und Vielfalt des Engagements in der katholischen Kirche zum Kinder- und Jugendschutz ab. Anwesend waren unter anderem Vertretungen der katholischen Bundes- bzw. Dach- und Fachverbände von BDKJ und Caritas, der Deutschen Ordensobernkonferenz und der geistlichen Gemeinschaften. Während des Treffens boten Impulsvorträge einen Blick aus unterschiedlichen Perspektiven, die von Chancen durch internationale Projekte im Bereich des Jugendsports über Phänomene aus der Jugendsozialarbeit bis hin zu einer Betrachtung zum Sinn des Jugendmedienschutzgesetzes reichten.

Persönliche Anmerkungen seiner Motivation zum Schutz von Kindern und Jugendlichen beizutragen, enthielt der Beitrag von Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau), der als Salesianerpater auch über ganz praktische Erfahrungen in Bezug auf die Notwendigkeit von effizienten und umfassenden Maßnahmen im Kinder- und Jugendschutz verfügt. „Wir verbinden mit Kindsein gerne Heilsein, heile Welt. Da ist zum Beispiel die kindliche Fähigkeit, zum versunkenen, selbstvergessenen Spiel, die in uns Sehnsucht weckt und uns etwas über unser eigenes Menschsein sagt; eine Fähigkeit, die aber Urvertrauen und Bindung voraussetzt. Aber natürlich sind Kinder gerade auch hier sehr verletzlich. Deshalb brauchen sie beschützende Räume, in denen sie einfach nur Kind sein dürfen“, sagte Bischof Oster.

Einen Exkurs, der die Verbindung zwischen bereits stattfindendem Kinder- und Jugendschutz und einer Perspektive für die Zukunft herstellte, gab Johannes Stücker-Brüning, Geschäftsführer der Caritas-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, der in dieser Funktion einen besonderen Blick auf die Thematik hat: „Selbstverständlich können auch wir nicht in die Zukunft blicken, aber sicher ist, dass das Engagement der katholischen Kirche für den Kinder- und Jugendschutz zum Profil unseres christlichen Auftrags gehört. Besonders in Zeiten, in denen Kinderarmut und damit zusammenhängende Problematiken aktuelle Themen sind, ist Kinder- und Jugendschutz zentral und notwendig, um auch für die Armen und Vernachlässigten in der Gesellschaft Sorge zu tragen. Deshalb finden Projekte und Aktivitäten in diesem Umfeld unsere vordringliche Unterstützung.“

Nach einem Austausch der Teilnehmer in drei Gruppen, der unterteilt war in die Themenkomplexe „Familie, Freunde, Gemeinde“, „Einrichtungen des kirchlichen Kinder- und Jugendschutzes“ sowie das Querschnittsthema „Internet (Social Media), Fernsehen/Hörfunk, Printmedien“, fasste Weihbischof Ansgar Puff (Köln) die zentralen Erkenntnisse zusammen: „Achtsamkeit und Fürsorglichkeit im Umgang miteinander sind der Boden, auf dem tragfähige Konzepte für den Schutz von Kindern und Jugendlichen weiterentwickelt werden können und müssen. Essenziell für einen funktionierenden Kinder- und Jugendschutz sind der Praxisbezug und die Umsetzung und Beachtung der bestehenden – auch gesetzlichen – Regelungen. Zentrale Themen und Herausforderungen der Zukunft werden z. B. neben Medienbildung die Prävention in der Flüchtlingspolitik oder auch Aufklärung und Schutz vor politischer Radikalisierung sein. Nicht zuletzt müssen wir auch über die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen sprechen.“

Die Tagung war als „work in progress“ angelegt, deren Ergebnisse weiterentwickelt werden sollen. „Ich bin dankbar und zuversichtlich, dass wir mit der heutigen Veranstaltung den Grundstein für eine langfristige und wirkungsvolle Vernetzung der katholischen Akteure im Kinder- und Jugendschutz gelegt haben“, so Bischof Ackermann zum Schluss der Veranstaltung.

Die Anwesenheit von vier Bischöfen (Bischof Dr. Stephan Ackermann, Bischof Dr. Stefan Oster, Weihbischof Ansgar Puff und Weihbischof Jörg Michael Peters) sowie dem Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Dr. Hans Langendörfer SJ, unterstrich die Bedeutung des Kinder- und Jugendschutzes in der katholischen Kirche in Deutschland und die Bereitschaft, auch weiterhin klare Signale für die Zukunft zu setzen.

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