| Pressemeldung | Nr. 065

Predigt von Bischof Bätzing in der Osternacht

Wasser ist Leben

In der heutigen Osternacht (8. April 2023) hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, im Hohen Dom zu Limburg die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert und drei Kinder getauft. Für ihn ist die Taufe der lebendige Beweis dafür, dass Gott auch heute noch wirkt. „Er berührt Menschen, und sie folgen seinen Spuren. Jede neue Geschichte eines Menschen mit dem Auferstandenen beginnt mit der Taufe“, sagte Bischof Bätzing in seiner Predigt.

Besondere Bedeutung kommt in der Liturgie der Osternacht der Weihe des Tauf- und Osterwassers zu. „Alles Leben entstammt dem Wasser. Das gilt für alles Lebendige in der Schöpfung. Und es gilt für den Glauben“, erklärte der Bischof. Wasser bedeute Leben. Ohne Wasser verdurste der Mensch innerhalb weniger Tage. Kein Wasser zu haben, klinge für viele Menschen in Europa sehr theoretisch, da jederzeit ausreichend und sauberes Wasser zur Verfügung stehe. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in weiten Teilen der Welt Menschen unter Wassermangel leiden. „Dürrezonen nehmen durch den Klimawandel in erschreckendem Ausmaß zu. Und solche Zonen liegen nicht mehr Tausende Kilometer von uns entfernt“, so der Bischof. Im vergangenen Sommer sei der Wasserstand des Rheins auf einem dramatischen Tief gewesen und bundesweit nähmen die Wasserreserven, die es gerade für den Sommer brauche, ab. „Wasser ist Leben. Und darum ist die Sorge um ausreichend sauberes Trinkwasser und den Schutz der Weltmeere eine Menschheitsaufgabe“, betonte Bischof Bätzing.

Wasser könne aber auch eine ungeheure Kraft entwickeln. Es trage Schiffe, löse Schmutz auf, höhle Felsen aus und speise Kraftwerke. Ständig in Bewegung, verändere es ganze Landschaften, könne aber auch bedrohliche Fluten auslösen. „Die unbändige Kraft des Wassers erfahren Menschen, die in Ozeanien durch das Ansteigen der Meeresspiegel ihren Lebensraum schwinden sehen. Die Flut an Ahr und Erft hat viele Menschenleben gekostet und Existenzen vernichtet. Noch Jahre wird der Wiederaufbau dauern“, sagte der Bischof.

Wasser sei Leben und könne doch auch den Tod bedeuten. Genau diese Ambivalenz des Grundelements der Schöpfung präge die Symbolik der Taufe. „Sie sagt: Du tauchst wie im letzten Moment aus den Fluten gerettet auf, darfst Atem schöpfen in neuer Zuversicht. Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, bedrängt und bedroht von innerer und äußerer Not: Der Herr schafft Grund unter deinen Füßen, sodass du bestehen kannst“, so Bischof Bätzing. In der Taufe werde deutlich, dass der Mensch sein Leben dem verdanke, den die tödliche Macht nicht endgültig aus dem Leben reißen konnte. Im Tod habe Christus den Tod bezwungen und den Menschen das Leben und die Freiheit errungen.

Lesungen:        Gen 1–2; Ex 14–15; Ez 36; Röm 6,3–11
Evangelium:    Mt 28, 1–10

 

Hinweis:

Die Predigt von Bischof Dr. Georg Bätzing in der Osternacht ist untenstehend als PDF-Datei verfügbar.

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