| Pressemeldung | Nr. 099

Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung

Weihbischof Hauke: „Opfer von Flucht und Vertreibung begegnen uns vor unserer Haustür“

Zum Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am heutigen Dienstag (20. Juni 2023) erklärt der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge, Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt):

„Seit 2015 gedenken wir in Deutschland am 20. Juni der Opfer von Flucht und Vertreibung. Mancher möchte diese Tatsache der deutschen Geschichte in die Vergangenheit verbannen. Aufgrund der gegenwärtigen Erfahrungen in Europa ist das aber nicht möglich. Die Opfer von Flucht und Vertreibung begegnen uns vor unserer Haustür oder in den Medien. Sie erwarten unsere Hilfe. Wir denken heute besonders an die Millionen von Menschen, die ihre alte Heimat in den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands verlassen mussten. Hier wurden keine Schuldigen bestraft, sondern Konsequenzen aus einem verlorenen Krieg gezogen.

Das Faktum von Flucht und Vertreibung schmerzt und ist uns dauerhafte Mahnung, es lässt sich nicht einfach unter den Teppich kehren. Wir müssen über die Ursachen von Flucht und Vertreibung nachdenken und Wege suchen, wie dieses Faktum der Geschichte in Zukunft verhindert werden kann, denn es ist mit Leid verbunden, das vermeidbar ist. Ich wünsche mir, dass jeder und jede von uns ein offenes Herz hat für diejenigen, die bei uns anklopfen. Dann erst ist es möglich, mit Verstand zu antworten.

Heute wie an vielen Tagen im Jahr ist es unsere Aufgabe, das Leben und Sterben der Opfer von Flucht und Vertreibung zu würdigen. Heute ist es an der Zeit, Wege des Friedens und der Versöhnung zu suchen und zu gehen. Ich weiß darum, dass eine große Herausforderung für alle Völker besteht, die sich früher, aber auch heute wieder neu feindlich gegenüberstanden und -stehen. Als Christen vertrauen wir auf die Kraft zur Versöhnung, weil wir selbst von der Liebe Gottes und seinem versöhnenden Handeln leben. Ich lade alle friedliebenden Menschen ein, Wege zur Völkerversöhnung nach Flucht und Vertreibung zu suchen und zu erkennen.“

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