| Pressemeldung | Nr. 164

Bischof Bätzing würdigt Erzbischof Dr. Ludwig Schick

„Kein Weg war Dir zu weit“

Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch von Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg) heute (1. November 2022) angenommen. 24 Jahre war Erzbischof Schick Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz.

In einem Brief würdigt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, das vielfältige und langjährige Wirken von Erzbischof Schick. Seinen Rücktritt habe er in einer mehr als turbulenten Zeit eingereicht: „Du schaust auf eine lange und bewegte Zeit zurück. Fast ein Vierteljahrhundert warst Du Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und hast Dich engagiert eingebracht, Debatten wesentlich mitgeprägt und warst unsere sichere Instanz in allen Fragen des kirchlichen Rechts.“ Mit Sachverstand und hintergründigem Humor, Präzision und der mutigen Nachfrage, mit Ideen und Perspektiven habe Erzbischof Schick die Bischofskonferenz bereichert. Ausdrücklich dankt Bischof Bätzing dem scheidenden Erzbischof von Bamberg, dass er den Synodalen Weg mitgegangen sei und sich viele Aspekte zu eigen gemacht habe.

In seinem Dank würdigt Bischof Bätzing die 15 Jahre, in denen Erzbischof Schick Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz war: „Du bist dahin gegangen, wo sonst niemand hinreist: in Krisengebiete der Welt, an Orte, wo das Elend zum Greifen nahe ist. In entlegensten Gegenden, wo kaum ein Besucher hinkommt, warst Du zu Hause. Kein Weg war Dir zu weit, kein Land zu gefährlich und kein Schlafmangel zu viel. Mit ausgestreckten Händen bist Du auf die Menschen zugegangen, hast Ihnen die Solidarität aus Deutschland vermittelt. Mit offenen Ohren hast Du vom Elend der Verfolgten und Entrechteten gehört und mit Deinen Möglichkeiten versucht, etwas zum Frieden beizutragen“, schreibt Bischof Bätzing. Er fügt hinzu: „Du warst unser Botschafter der Deutschen Bischofskonferenz in der Welt. Wie kein anderer hast Du weltweite Brücken gebaut und Solidarität gelebt. Dir ist es zu verdanken, dass die Verantwortung für die verfolgten Christen lebendig ist in unserer Kirche. Ihnen galt Dein selbstloser Einsatz.“

Zu den persönlichen und geistlichen Qualitäten von Erzbischof Schick zählen auch die Anliegen von Verständigung und Versöhnung, gerade innerhalb der Bischofskonferenz, aber auch im internationalen Kontext, so Bischof Bätzing. Als Vorsitzender der Maximilian-Kolbe Stiftung habe Erzbischof Schick eine wichtige Aufgabe viele Jahre übernommen: „Du hast mit dieser Arbeit die Erinnerung an die Schrecken von Auschwitz und die Verantwortung der nachfolgenden Generationen wachgehalten.“ Mit Auschwitz hänge ebenso der engagierte Einsatz als Co-Vorsitzender der deutsch-polnischen Kontaktgruppe zusammen: „Wenn manche Diskussion mit unseren östlichen Nachbarn nicht immer einfach war, ist es Dir gelungen, Brücken der Verständigung zu bauen. Gerade bei den schwierigen Verhandlungen über gemeinsame Erklärungen hast Du nie nachgelassen, unsere Position darzulegen“, so Bischof Bätzing.


Hintergrund

Erzbischof Dr. Ludwig Schick wurde 1949 in Marburg geboren. 1998 erfolgte die Ernennung zum Weihbischof in Fulda, bereits vier Jahre später ernannte Papst Johannes Paul II. Ludwig Schick zum Erzbischof von Bamberg. Von 2006 bis 2021 war Erzbischof Schick Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Er war außerdem Mitglied der Pastoralkommission und Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Männerseelsorge.