| Pressemeldung | Nr. 102

Besuch von Bischof Meier in der Slowakei

„Europäische Solidarität in der Krise notwendig“

© Deutsche Bischofskonferenz/Grimm
Im zentralen Aufnahmezentrum der diözesanen Caritas Bratislava für ukrainische Geflüchtete in einem ehemaligen Busbahnhof mit der Caritas-Mitarbeiterin Monika Molnarova (2. v. re.) und dem Direktor der Caritas Slovakia (2. v. li.), Miroslav Dzurech, und ehrenamtlichen Helfern. - Bischof Dr. Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche, in der Slowakei (27. Juni 2022)

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), ist von einem eintägigen Besuch (27. Juni 2022) in der Slowakei zurückgekehrt. Themen der Gespräche waren die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf das Land, die caritativen Initiativen der Kirche sowie die synodalen Prozesse in der Slowakei und in Deutschland.

Die Slowakei verbindet eine gemeinsame Grenze mit der Ukraine, sodass das kleine Land zu den größten Aufnahmeländern von Kriegsflüchtlingen gehört. Viele von ihnen sind auf der Durchreise zu Verwandten und Freunden in anderen Ländern. Über die Hilfe für die Flüchtlinge informierte sich Bischof Meier in einer der großen zentralen Aufnahmeeinrichtungen der slowakischen Caritas in Bratislava. Er traf dort auch mit dem Direktor der nationalen Caritas, Miroslav Dzurech, zusammen. Bischof Meier stellte fest: „Die Not der Geflüchteten ist in den Medien in Deutschland und der Slowakei in den Hintergrund gerückt, aber weiterhin eine große Aufgabe. Die Slowakei leistet hier sehr viel. Sie braucht dabei aber unsere europäische Solidarität, um weiterhin mit großer Hilfsbereitschaft die Menschen betreuen zu können, die vor dem Krieg fliehen müssen.“

Die Caritas Slowakei wird aus Deutschland durch das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis und Caritas international sowie durch Caritas Europa in ihren Aufgaben unterstützt. Den Erfolg dieser Unterstützung beim Aufbau von ehrenamtlichen Caritas-Gruppen auf lokaler Ebene konnte Bischof Meier in einem sozial schwachen Vorort von Bratislava erleben, wo die Mitarbeiterinnen einen Stadtteil-Treffpunkt mit Sozialberatung und Lebensmittelausgabe führen: „Das Engagement des lokalen Teams ist beeindruckend. Auch hier werden gegenwärtig viele ukrainische Mütter und Kinder zusätzlich betreut.“

Wie gefestigt die katholische Kirche trotz der jahrzehntelangen Unterdrückung unter kommunistischer Herrschaft ist, erfuhr der Bischof im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Slowakischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Bratislava, Stanislav Zvolenský. Dieser berichtete vom Wiederaufbau der kirchlichen Strukturen nach 1990 und den aktuellen Herausforderungen. Die Kirche lerne derzeit, sich als ein Miteinander aller Gläubigen – von Laien und Klerikern – zu verstehen. Die beiden Bischöfe tauschten sich über Wege und gelebte Formen von Synodalität in beiden Ländern aus. Einige Verantwortliche, die die Umsetzung des von Papst Franziskus angestoßenen weltkirchlichen synodalen Prozesses in der Erzdiözese Bratislava und im ganzen Land betreuen, berichteten über ihre Erfahrungen. An dem Gespräch nahmen auch der Exekutivsekretär der Slowakischen Bischofskonferenz, Dr. Ivan Ruzicka, und der Weihbischof von Bratislava, Jozef Haľko, teil. Bischof Meier betonte die Bedeutung des Austauschs über die synodalen Initiativen in beiden Ländern: „Dies ist für alle Seiten bereichernd. Mit Erzbischof Zvolenský stimme ich überein, dass die Erfahrungen aus den nationalen Initiativen wertvolle Impulse für die Weltkirche geben.“
 

Hinweis:

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