| Pressemeldung | Nr. 097

103. Deutscher Katholikentag in Erfurt beendet

„Zukunft hat der Mensch des Friedens“

Mit einem Gottesdienst ist heute (2. Juni 2024) der 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt zu Ende gegangen. Er stand unter dem Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, zog ein positives Fazit und dankte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Gastgebern und den Veranstaltern. „Wir haben in Erfurt erleben dürfen, dass der Glaube – bei allen Herausforderungen – lebendig in diesem Land ist. Der Katholikentag hat gezeigt, dass sich Menschen mit dem Zeugnis ihres Glaubens engagieren: in Politik und Gesellschaft, in vielen Bereichen des täglichen Lebens und auch in der Kirche. Die Tage in Erfurt waren eine sichtbare Ortsbestimmung, wo wir als Kirche derzeit in unseren innerkirchlichen und gesellschaftlichen Debatten stehen. Und der Katholikentag war ein bereicherndes spirituelles Ereignis. Ich bin dankbar, dass es so viele gut besuchte Gottesdienste und ein hervorragend angenommenes Geistliches Zentrum gab“, erklärte Bischof Bätzing. Hochaktuelle Themen hätten den Katholikentag ebenso geprägt wie das Bedürfnis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihr Christsein öffentlich zu zeigen und sich zu begegnen. „Die Tage in Erfurt haben außerdem wichtige politische Signale in unser Land gesendet: Es darf keinen Platz für Rechtsradikalismus und Antisemitismus geben. Die Demokratie muss verteidigt und jeden Tag neu gelebt werden. Christinnen und Christen haben gezeigt, wie sie als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger unser Land mitgestalten und die Werte des Miteinanders und Zusammenlebens verteidigen wollen und werden.“

Im Abschlussgottesdienst betonte Bischof Bätzing in seiner Dialogpredigt mit der Theologin Dr. Juliane Eckstein von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz, dass es auch künftig darum gehen müsse, den Schatz des Glaubens in die Welt zu tragen. Das müsse auch gelingen, bei allen Unzulänglichkeiten, die jeder Mensch mitbringe, so wie es auch Paulus in Damaskus erlebt habe: „Er spürt seine Unzulänglichkeit, seine Grenzen, viel Vergeblichkeit. Von den eigenen Leuten wird er in die Enge getrieben, Erfolge sind selten, Gemeinden Jesu neu zu gründen ist mühsam, Rückschläge machen ihn mürbe“, beschrieb Bischof Bätzing die Lebenserfahrungen des Apostels. Er fügte hinzu: „Die Lage der Kirche heute ist nicht viel anders. Und viele von uns empfinden ähnlich wie Paulus. Aber, gehören nicht Krise und Verlust, Sehnsucht und Verheißung von Anfang an ganz wesentlich zur Kirche dazu? Glaube gibt es nur im Modus der Zerbrechlichkeit. Alle vermeintliche Sicherheit, alle vor uns hergetragene Arroganz, alle unumstößlichen Klarheiten zerschellen, müssen zerbersten, weil Gott Gott bleibt.“ Der in der Bibel beschriebene Schatz in zerbrechlichen Gefäßen sei „ein realistisches Bild, eine echte Herausforderung für die Kirche unserer Tage.“

Juliane Eckstein erinnerte daran, dass der Apostel Paulus ein anderes Bild von Mission zeichne, „als das, von dem die vielen Burgen hier in der Umgebung von Erfurt zeugen. Einige waren sicher schon einmal auf der Wartburg in Eisenach. Viele sind vom Mittelalter begeistert, von den Rittern und Burgfräulein, was ich gut nachempfinden kann. Und gleichzeitig herrscht ein Riesenkontrast zwischen Paulus und mittelalterlichen Chroniken. In denen werden Ritter dafür bewundert, dass sie das Christentum mit Kraft verbreiten; mit Kühnheit, Ehrgeiz, Grausamkeit.“ Bischof Bätzing fügte hinzu, dass diese Zeiten gottlob vorbei seien: „Auch, wenn wir weniger werden: Es ist gut, dass sich Menschen heute frei für Gott und den Glauben entscheiden – oder ihren Weg anders wählen“. Es gehörte zur Kostbarkeit des Glaubens dazu, dass er entlaste: „Wir werden den Krisen, die unser Zusammenleben und die Zukunft unserer Erde bedrohen, eher etwas entgegenhalten können, wenn wir den entspannten langen Atem des Vertrauens auf Gott mit einbringen. Ja, auch in dieser Hinsicht gilt: Zukunft hat der Mensch des Friedens.“

Der 104. Deutsche Katholikentag findet vom 13. bis 17. Mai 2026 in Würzburg statt.
 

Hinweis:

Die Dialogpredigt von Bischof Dr. Georg Bätzing und Dr. Juliane Eckstein im Abschlussgottesdienst des 103. Deutschen Katholikentages 2024 ist untenstehend als pdf-Datei verfügbar. Weitere Informationen zum Katholikentag unter www.katholikentag.de.

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