| Pressemeldung | Nr. 203

Sozialethischer Zwischenruf zu Corona

Bischof Overbeck: „Fragilität und Hoffnung in der Pandemie“

Mitten in der zweiten Corona-Welle und mit den Erfahrungen der vergangenen Monate appelliert Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen), Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, an Gesellschaft, Politik und Kirche, auf die Hoffnung zu setzen. In einem heute (26. November 2020) veröffentlichten sozialethischen Zwischenruf erinnert Bischof Overbeck daran, dass die Corona-Pandemie die Fragilität und Verwundbarkeit der menschlichen Existenz deutlich mache und grundlegende Fragen an unser gesellschaftliches Zusammenleben stelle. Vor diesem Hintergrund und als Ergebnis der Beratungen bei der jüngsten Sitzung der Kommission habe er den Zwischenruf zu Corona mit Beobachtungen und Fragen sowie Wertvorstellungen formuliert.

Zu den zentralen Beobachtungen der derzeitigen Krise gehören die offensichtliche Sozial- und Sozialstaatsbedürftigkeit des Menschen und das Comeback des Staates, das Erstarken der wissenschaftlichen Politikberatung und einer faktenbasierten Bewertung von Vorgängen sowie nicht zuletzt ein großes neues Interesse an ethischen Fragen. Bischof Overbeck greift das Motiv der Geschwisterlichkeit auf, für das sich Papst Franziskus in seiner jüngsten Sozialenzyklika Fratelli tutti einsetzt, und das insbesondere als Ausdruck des sozialethischen Grundprinzips der Solidarität zu verstehen ist. Zudem brauche es eine Stärkung der Familie und mit Blick auf die Generationengerechtigkeit eine besondere Aufmerksamkeit für Kinder und Jugendliche.

Sozialpolitische Maßnahmen sollten Menschen und Branchen zielgenau unterstützen, jedoch keine Lasten ungebührlich in die Zukunft verschieben. Des Weiteren wird der Wert demokratischer Aushandlungsprozesse betont sowie Solidarität auch im europäischen und globalen Maßstab angemahnt. Der Text wirbt dafür, den Menschen als „der Träger, Schöpfer und das Ziel aller gesellschaftlichen Einrichtungen“ ins Zentrum zu stellen und ihn dabei „in seiner gottgegebenen Würde anzuerkennen, aus der heraus ihm Freiheit und Verantwortung zur Entfaltung seiner Ressourcen zustehen“. Die Kirche selbst spürt „den Wandel und die Verletzlichkeit gewachsener Strukturen“ und muss, so Bischof Overbeck, in dieser Zeit „eine lernende und zuhörende Kirche sein, die das Suchen nach den Spuren Gottes in dieser Zeit und Wirklichkeit in neuer Weise begleitet“.
 

Hinweis:

Der sozialethische Zwischenruf zu Corona von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck ist unten als pdf-Datei verfügbar.

Weitere Informationen sowie die Links zu den Maßnahmen aller Bistümer finden Sie im Themendossier Coronavirus – zur aktuellen Situation.

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