| Pressemeldung

Katholische Schulen in Freier Trägerschaft in der Bundesrepublik Deutschland

Die katholische Kirche unterhält in Deutschland 1139 Schulen, davon 535 allgemein bildende, 171 berufsbildende, 177 Sonderschulen und 256 Schulen des Gesundheitswesens.Hinzu kommen 269 Internate und Tagesinternate mit insgesamt 19736 Plätzen. Diese Einrichtungen werden von. 351792 Schülerinnen und Schülern besucht, das sind 2,8 Prozent an der Gesamtschülerzahl in Deutschland. Dieser Anteil ist auf den ersten Blick gering, doch wird damit die Katholische Kirche nach dem Staat zum zweitgrößten Träger schulischer Einrichtungen und mit über 50 % Anteil der größte unter den freien Trägern. Sie verwirklicht das im Grundgesetz Art. 7 Abs. 4 gewährte Grundrecht zu Gründung und Unterhalt "privater" also freier Schulen. Der nähere rechtliche Rahmen und der pädagogische Freiraum sind in den Landesverfassungen und den Schulgesetzen der Länder geregelt. Alle katholischen Schulen in freier Trägerschaft sind staatlich anerkannt und in Bezug auf Lehrziele, Einrichtungen und wissenschaftlicher Ausbildung der Lehrkräfte zur Gleichwertigkeit verpflichtet. Sie vergeben die gleichen Berechtigungen wie staatliche Schulen. Katholische Schulen erfüllen somit einen kirchlichen und öffentlichen Auftrag.
Der Zugang zu katholischen Schulen ist offen für alle katholischen und in begrenztem Umfang auch nicht-katholischen Schülern, die die Eignung für die jeweilige Schulform besitzen. Die katholischen Schulen in den neuen Bundesländern nehmen aufgrund der besonderen Situation auch in größerem Umfang nicht getaufte Schüler auf. Das Nähere regelt jeweils die Satzung des Trägers.. Die Anmeldung erfolgt in der Regel direkt bei der betreffenden Schule.
Katholische Schulen sind beliebt und haben eine hohe Akzeptanz. Die Nachfrage übersteigt seit Jahren deutlich das Angebot an Plätzen. Katholische Schulen haben unbestritten eine Bedeutung für die Gesellschaft: sie stehen für Pluralität und Qualität im Bildungsangebot und erweitern das Recht der Eltern auf freie Schulwahl und unterstützen deren Erziehungsziele.
Da der freiheitliche demokratische Staat von Werten lebt, die er selbst nicht garantieren kann (Böckenförde), und sich aus der doppelten Erfahrung unserer Geschichte zu weltanschaulicher Abstinenz verpflichtet, ist er darauf angewiesen, dass gesellschaftliche Gruppen Werte schaffen und auf einen Wertekonsens in der Gesellschaft hinarbeiten.
Zu der sich formierenden aktiven Bürgergesellschaft (Zivilgesellschaft), die auf dem Gedanken der Abschichtung staatlicher Aufgaben an gesellschaftliche Kräfte beruht, leistet die katholische Kirche mit dem katholischen Schulwesen einen wichtigen und eigenständigen Beitrag.
Katholische Schulen haben Anspruch auf öffentliche Zuschüsse. Durch den Trägeranteil bei der Schulfinanzierung steuert die Kirche jedoch erhebliche Eigenmittel bei und entlastet die öffentlichen Haushalte. Jährlich bewegen sich die Beträge, mit denen die Kirchensteuerzahler Länder und Kommunen bei der Durchführung dieser öffentlichen Aufgabe unterstützen, in dreistelliger Millionenhöhe. Eine faire Kostenteilung zwischen öffentlicher Hand und kirchlichem Träger ist ein bleibendes Petitum.
Katholische Schulen zeigen in ihrer äußeren Struktur und in ihren Lehr- und Lernzielen bewusst eine Nähe zu den staatlichen Einrichtungen, doch geben sie ihrer Arbeit eine eigene Prägung, die sie von anderen Schulen unspektakulär, aber eindeutig unterscheidet. Über das Bestreben hinaus, eine "gute" Schule zu sein, ist die Erziehung der ganzen Persönlichkeit auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und des Glaubens an Gott, dessen Menschenliebe in Jesus Christus offenbar wird, das entscheidende und unterscheidende Merkmal.
Katholische Schulen legen Wert auf Leistung und auf ein erziehungsintensives Schulklima, das auf Vertrauen und persönlicher Zuwendung basiert und den jungen Menschen hilft, Lebenstüchtigkeit zu erwerben, Sinn zu erfahren und Orientierung zu finden. Der pastorale und bildende Dienst der katholischen Schule soll jungen Menschen zu einem gelingenden Leben verhelfen und sie befähigen, an der Gestaltung einer menschlicheren Welt mitzuwirken.

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