Bochum. Es war eine Ehrung ganz im Zeichen der Ökumene: Gestern abend wurden Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, und Präses Manfred Kock, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, in der Bochumer Christuskirche mit dem Hans-Ehrenberg-Preis ausgezeichnet. Sie erhalten den Preis "für ihre Verdienste um das ökumenische Gespräch, mit dem sie das Evangelium in der Gesellschaft vernehmbar machen und für weltweite soziale Gerechtigkeit eintreten", so die Jury. Die beiden Preisträger hätten immer wieder das gemeinsame Sozialwort der Kirchen von 1997 in die öffentliche Diskussion eingebracht und seien auf diese Weise für eine freie, gerechte und solidarische Weltgemeinschaft eingetreten.
Mit dem Hans-Ehrenberg-Preis, der alle zwei Jahre vom Evangelischen Kirchenkreis Bochum und dem Verlag Hartmut Spenner in Waltrop vergeben wird, erhalten die Repräsentanten der beiden großen Kirchen in Deutschland erstmals gemeinsam einen Preis. Die doppelte Preisverleihung sei "eine besonders symbolträchtige und zukunftsweisende Idee", dankte Kardinal Karl Lehmann den Juroren. Zugleich hoffe er, "dass diese zweifach-eine Verleihung des Preises wenigstens einen kleinen weiteren Schub für die ökumenische Annäherung bedeutet". Die Laudatio hielt der frühere Bundesminister Otto Graf-Lambsdorff.
Zu den ersten Gratulanten zählte Bundeskanzler Gerhard Schröder: "Sie beide haben den ökumenischen Dialog zwischen der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland intensiviert und in seiner heutigen Gestalt geprägt", so der Kanzler in einem Glückwünschschreiben. Das gemeinsame Sozialwort würdigte er als "eine bleibende Herausforderung für Politik und Gesellschaft".

Glückwunschschreiben des BundeskanzlersWeitere Informationen zum Hans-Ehrenberg-Preis finden Sie auf der Hompage der Hans-Ehrenberg Gesellschaft