| Pressemeldung | Nr. 055

Erzbischof Zollitsch zum Umgang mit neuen Medien - Verleihung des Katholischen Medienpreises 2008 in Bonn

„Paulus würde für österliche Ästhetik in lebendigen Bildern werben“

Ilka Piepgras und Benedikt Fischer sind am Montagabend in Bonn mit dem Katholischen Medienpreis 2008 ausgezeichnet worden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, überreichte die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen eines Festaktes im Rheinischen LandesMuseum. Er würdigte die Preisträger für ihre herausragenden journalistischen Arbeiten, die die Orientierung an christlichen Werten stärken und zum Zusammenleben unterschiedlicher Gemeinschaften, Religionen und Einzelpersonen beitragen. „Sie zeigen, dass eine gute - dem Einzelnen und der Gesellschaft wohltuende - mediale Kommunikation auch in Zeiten einer neuen Form von Öffentlichkeit und einer neuen Bildfixierung gelingen kann“, lobte Zollitsch. Rund 300 Gäste aus Kirche, Politik und Medien nahmen am Festakt teil.
Ilka Piepgras (Jg. 1964)  erhält den Preis in der Kategorie Print-Medien für ihren Artikel „Meine Freundin, die Nonne“ (ZEIT-Magazin Leben vom 03.04.2008). Benedikt Fischer (Jg. 1964) wurde in der Kategorie elektronische Medien für seine Fernsehdokumentation „Meine Eltern“ (Hessischer Rundfunk, 08.12.2007) ausgezeichnet. Laudatoren waren Prof. Markus Schächter, Intendant des ZDF, sowie Dr. Wolfram Weimer, Chefredakteur und Herausgeber von Cicero. Die Festveranstaltung wurde von Nina Ruge moderiert.

Durch die Entwicklungen der Kommunikationstechnik in den letzten Jahrzehnten seien radikal andere, mediale Öffentlichkeitsräume entstanden, so Erzbischof Dr. Zollitsch in seinem Festvortrag. Der ehemals Runde Tisch von Printmedien, Fernsehen und Hörfunk habe sich heute vor allem durch das Internet in eine unüberschaubar große Zahl von selbst organisierten Stammtischen aufgelöst. Es dränge sich die Frage auf, „ob und wie diese digital geschaffene, extrem virtuelle Öffentlichkeit“ auch künftig die Funktion gesellschaftlicher und individueller Integration übernehmen könne.

Angesichts des heutigen Übergangs von einer textdominierten hin zu einer bilddominierten Kommunikation (Iconic Turn) warb der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz für einen asketischen Umgang mit Bildern, und zwar in dem Sinne, dass sie „die tieferen Wirklichkeitsschichten erschließen“. Es gelte, Formen alltäglicher Achtlosigkeit gegen den Nächsten zu überwinden. Der Apostel Paulus, so Zollitsch, würde bei aller Nutzung der neuen Medien „für eine ,österliche Ästhetik' in lebendigen Bildern werben, die nicht zuletzt Leben und Tod in Einklang bringt.“
Die Rolle der Medien für die Gesellschaft stellte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), heraus. Der Katholische Medienpreis würdige Autorinnen und Autoren, die durch ihre Beiträge Sensibilität schaffen, das Verantwortungsbewusstsein füreinander und das Zusammenleben miteinander förderten. Durch ihr mediales Schaffen setzten sie „heilsame Zeichen in unserer Zeit“.

Erstmals vergab die Jury auch lobende Erwähnungen. Im Bereich Print-Medien wurden diese an Wolfgang Bauer („Ein Land auf der Flucht“ in: FOCUS Nr. 47/2007), Beatrix Gramlich („Der Fluch der grünen Droge“ in: kontinente Nr. 6/2007) und Nina Schmedding („Leben mit dem Tod“, 18teilige Serie in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 27.10.-23.12.2007) sowie im Bereich elektronische Medien an Dr. Irene Klünder („Die Witwe des Helden - Das Leben der Franziska Jägerstätter“, Fernsehbeitrag gesendet am 09.09.2007 in der ARD), Florian Schairer und Elisabeth Veh („Geschlossene Gesellschaft - Wenn das Erziehungsheim zur letzten Chance wird“, Hörfunkbeitrag gesendet am 08.03.2008 im Bayerischen Rundfunk/Zündfunk) sowie an Jörg Poppendieck („Respekt!-Programmwoche 2007“, Radio-Feature gesendet vom 05.-09.11.2007 bei MDR Sputnik) vergeben.

Die Preisträger wurden aus insgesamt 194 (Vorjahr: 143) eingereichten Beiträgen (80 Print-Beiträge, 114 Beiträge in der Kategorie elektronische Medien, davon 5 Internetangebote) von einer sechsköpfigen Jury unter Leitung des Vorsitzenden der Publizistischen Kommission, Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), ausgewählt. Weitere Mitglieder der Jury waren Dr. Claudia Nothelle (Rundfunk Berlin-Brandenburg, Potsdam), Werner Dieste (MDR Landesfunkhaus Thüringen, Erfurt), Stefan Kläsener (Braunschweiger Zeitung, Braunschweig), Bernhard Remmers (Medienwerkstatt am Rosenplatz, Osnabrück) und Dr. Johannes Schießl (Sankt Michaelsbund, München).

Der Katholische Medienpreis wird in Kooperation mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten und dem Katholischen Medienverband verliehen.


Hinweis:

Die Ansprachen bei der Preisverleihung sowie weitere Informationen zum Katholischen Medienpreis sind  hier verfügbar. Fotos der Preisträger sind abrufbereit bei: KNA-Bild, Adenauerallee 134, 53113 Bonn, Tel.: 0228/26000-800, Fax: 0228/26000-815, E-Mail: redaktion(at)kna-bild.de.

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